Der verlorene Frieden. Vom Fall der Mauer zum neuen Ost-West-Konflikt

(erscheint am 10.10.2024 im C.H. Beck Verlag) 

Als der Kalte Krieg zu Ende ging, schien ein neues Zeitalter der liberalen Weltordnung, von Frieden und Demokratie anzubrechen. Heute liegt diese Ordnung in den Trümmern von neuen Kriegen und eskalierender Gewalt. Warum haben sich die Hoffnungen von 1990 nicht erfüllt? Was ist schief gelaufen? Und warum herrscht dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer wieder Krieg in Europa? Andreas Rödder erzählt die Geschichte der Weltpolitik seit 1990 und offenbart die Wurzeln der heutigen Weltunordnung.

Im Westen glaubte man nach 1990, dass sich die eigenen Werte am „Ende der Geschichte“ zwangsläufig und weltweit durchsetzen würden. Das war ein Irrglaube, der zur Hybris verleitete. Denn letztlich war es nicht die Überzeugungskraft der Ideen, die der liberalen Ordnung nach 1990 ihre Durchschlagskraft verlieh, sondern die machtpolitische Stärke des Westens und die Schwäche Russlands und Chinas. Als sich dies änderte, kehrten auch die autoritären Gegenentwürfe zurück – und eine Politik, die in imperialen Einflusszonen denkt. Andreas Rödder zeigt, dass die Welt nicht auf eine multipolare Ordnung zusteuert, wie viele meinen. Sie befindet sich vielmehr in neuen Ost-West-Konflikten, auf die sich der Westen einstellen muss, wenn er sich behaupten will.