Regimewechsel und Elitenkontinuitäten in post-totalitären Demokratien nach 1945: Die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich

Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen des Forschungsprogramms „Die zentralen deutschen Behörden und der Nationalsozialismus“

Ansprechpartner

Dr. Thorsten Holzhauser
Arbeitsbereich Neueste Geschichte
Historisches Seminar
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel.: 06131 39-27194
Fax: 06131 39-27115
E-Mail | Homepage

Weitere Beteiligte: Theresa Hecker; Paul Treffenfeldt

 

Studie: Politische Belastung im Diskurs: Aushandlungsprozesse von „NS-Belastung“ und „Kollaboration“ in europäischen Nachkriegsdemokratien

Bearbeitet von Dr. Thorsten Holzhauser
 
Die Auseinandersetzung mit politischer Belastung gehört zu den wesentlichen Herausforderungen von Transformationsgesellschaften. Insbesondere nach Kriegen, Diktaturen und Regimewechseln stellt sich für die neuen politischen Systeme die Frage, wie mit kompromittierten Personengruppen verfahren werden soll. Wer aber aus welchem Grund als wie schwer „belastet“ angesehen wird und welche Schlussfolgerungen sich daraus ergeben, ist das Ergebnis komplexer Zuschreibungs- und Aushandlungsprozesse. Die Studie nimmt diese Aushandlungsprozesse um politische Belastung in drei europäischen Nachkriegsdemokratien in den Blick. Sie untersucht politische Diskurse um die Sanktionierung, Amnestierung und Reintegration NS- und kollaborationsbelasteter Personen in Westdeutschland, Österreich und Frankreich und fragt nach Gemeinsamkeiten, Unterschieden, Veränderungen und gegenseitigen Einflüssen: Wie wird politische Belastung definiert, begründet und differenziert? Wer gilt als kompromittiert und wie wird mit diesen Personengruppen verfahren? Und welche Rolle spielen Diskurse politischer Belastung im demokratischen Wiederaufbau- und Transformationsprozess?