Zwischen Eurosklerose und Relance - Die Europäische Gemeinschaft auf dem Weg zur Einheitlichen Europäischen Akte 1983-1985. Eine multinationale Betrachtung.
[betreut von Prof. Dr. Andreas Rödder]
[betreut von Prof. Dr. Andreas Rödder]
Der in der Mitte der 1980er nach einer Periode des integrationspolitischen Stillstands einsetzende, dritte Integrationsschub gilt als eines der zentralen Ereignisse der Gegenwartgeschichte der europäischen Einigung. Die Einheitliche Europäische Akte, die Antwort der Europäischen Gemeinschaft auf die inner- und außergemeinschaftlichen Herausforderungen des "Europas der zweiten Generation", gilt als genuiner Ausgangspunkt für diesen Integrationsschub. Die Akte schuf die institutionellen und vertraglichen Voraussetzungen für weitreichende integrationspolitische Entscheidungen wie den Vertrag von Maastricht und die Europäische Währungsunion, die die Entwicklung des europäischen Integrationsprojekts bis heute beeinflussen.
Zentrales Ziel der Forschungsarbeit ist, die Entstehungs- und Verhandlungsgeschichte der Einheitlichen Europäischen Akte auszuleuchten, die in der historiographischen Erforschung der europäischen Integration bisher kaum Beachtung gefunden hat. Unter Erschließung erstmalig zugänglichen Quellenmaterials untersucht die politikgeschichtliche Betrachtung, unter Einbeziehung der Erkenntnisse und Methoden politikwissenschaftlicher Integrationsforschung, die deutsche, britische und französische Europapolitik sowie die Politik der Europäischen Kommission und folgt einem multinationalen Ansatz. Das Projekt möchte damit einen Beitrag zur multinationalen Erforschung der Geschichte der europäischen Integration in den 1980er Jahren im Allgemeinen und zu einem vertieften Verständnis der Ausgangsbedingungen der dritten relance européenne im Besonderen leisten.