Werte und Wertewandel im 20. Jahrhundert: Arbeitsethos, Leistungsbereitschaft und Einstellungen zur Arbeit in Deutschland

Seit über 30 Jahren werden Arbeitsethos, Leistungsbereitschaft und allgemein die Einstellungen der Deutschen zur Arbeit unter dem Stichwort „Wertewandel“ intensiv diskutiert. Der Öffentlichkeit wurde die Debatte 1975 durch Elisabeth Noelle-Neumanns provokante These vom „Werteverfall“ bekannt, mit der sie ausgehend von Umfragen einen dramatischen Niedergang bürgerlicher Werte und vor allem des deutschen Arbeitsethos in allen gesellschaftlichen Schichten beklagte. Wertideale, die rund 250 Jahre als gesellschaftliches Leitbild etabliert gewesen seien, hätten in kürzester Zeit ihre Bedeutung verloren und würden gerade von der Jugend zunehmend abgelehnt. Gleichzeitig konstatierten sowohl die internationale als auch die deutsche Sozialwissenschaft ähnlich dramatische Wertveränderungen und legten umfangreiche Survey-Programme zur Untersuchung dieser „stillen Revolution“ auf. Heute präsentieren Soziologen bei allen Debatten um Ursachen und Verlaufslinien ein bemerkenswert einheitliches Bild des Wertewandels: Nach 1965 erlebte die Bundesrepublik (mit Einschränkungen auch die DDR) wie viele andere westliche Staaten einen Wertewandelsschub, der alte Werttraditionen radikal in Frage stellte und in kürzester Zeit … Werte und Wertewandel im 20. Jahrhundert: Arbeitsethos, Leistungsbereitschaft und Einstellungen zur Arbeit in Deutschland weiterlesen