Von Vormundschaft zu bürgerlicher Emanzipation. Zur Geschichte des Stiftungswesens im 19. Jahrhundert

Von Vormundschaft zu bürgerlicher Emanzipation. Zur Geschichte des Stiftungswesens im 19. Jahrhundert (H) (Stiftungswesen)

Dozent/in

Dr. phil. Albrecht von Kalnein

Angaben

Übung, 2 SWS
Zeit und Ort: Fr 14:00 - 18:00, P 103; Bemerkung zu Zeit und Ort: Jeweils Einzeltermine am 24.10., 7.11., 21. 11., 5.12., 12.12.2008, 16.01., 30.01.2009.

Voraussetzungen / Organisatorisches

Zentrale Anmeldung Weitere Informationen:

http://www.uni-mainz.de/FB/Geschichte/histsem/457.php

Inhalt

Das lange 19. Jahrhundert gilt als Epoche von Aufstieg und Krise des Bürgertums in Deutschland. Zugleich wird es als erste Blütezeit des Stiftungswesens angesehen. Mit dem Ersten Weltkrieg sollte beides zu jähem Ende kommen. Die Übung geht den Wechselbezügen zwischen Selbstverständnis des Bürgertums, gesellschaftlichen Entwürfen und Staatsbegriffen zwischen etwa 1815 und 1914 nach. Dabei werden wir Stiftungsgeschichte(n) als „Indikatoren für das soziale Gefüge ihrer Entstehungszeit“ (Borgolte) entdecken. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die Wechselwirkung zwischen bürgerrechtlicher Emanzipation und Stiftungsentwicklung zu richten, ablesbar etwa am Fall der jüdischen Bürger und ihrer Stiftungen in und für Frankfurt a. M. Teil der Übung wird eine gemeinsame Exkursion nach Frankfurt zu Schlüsselinstitutionen unseres Themas wie der Senckenbergischen Stiftung, dem Städelschen Kunstinstitut und dem Jüdischen Museum sein.

Empfohlene Literatur

M. Borgolte (Hg.), Stiftungen und Stiftungswirklichkeiten. Berlin 2000. M. Frey, Macht und Moral des Schenkens. Staat und bürgerliche Mäzene vom späten 18. Jh. bis zur Gegenwart. Berlin 1999. J. Kocka, M. Frey (Hg.), Bürgertum und Mäzenatentum im 19. Jh. Berlin 1998. E. Kraus, Die Familie Mosse. Deutsch-jüdisches Bürgertum im 19. und 20. Jh. München 1999. B. Müller, Stiftungen in Frankfurt am Main. Geschichte und Wirkung. Neu bearb. v. H.-O. Schembs. Frankfurt 2006.