Der Krimkrieg fand 1853-1856 zwischen Russland auf der einen sowie England, Frankreich, der Türkei und Sardinien (Italien) auf der anderen Seite statt. Er war der einzige Krieg von gesamteuropäischen Dimensionen in dem Jahrhundert zwischen den napoleonischen Kriegen und dem Ersten Weltkrieg. Beide Kriegslager versuchten die beiden deutschen Großmächte Österreich und Preußen auf ihre Seite zu ziehen. Das misslang jedoch. Trotzdem schien Anfang 1856 der Augenblick nicht fern, dass der Krieg an der breiten Frontlinie in Mittel- und Osteuropa fortgesetzt worden wäre. Der Krimkrieg war von Beginn an von einer intensiven Suche nach einer diplomatischen Lösung begleitet. Diese lässt sich anhand einer vollendeten zwölfbändigen Edition der einschlägigen diplomatischen Akten aus österreichischen, preußischen, französischen und englischen Archiven nachvollziehen. Mit ihrer Hilfe lassen sich zahlreiche Fragen nun genauer als früher beantworten, darunter die Frage, warum damals ein großer europäischer Krieg und damit ein Weltkrieg (in den die USA hineingezogen worden wären) verhindert werden konnte, der dann 60 Jahre danach tatsächlich ausbrach. – Die zwölfbändige Edition liegt seit 2006 abgeschlossen vor.